#wirfuerbio - Gemeinsam gegen Plastik in der Biotonne

Norddeutschland räumt auf in der Biotonne. Plastiktüten bilden noch immer den größten Störstoffanteil im Bioabfall. Damit wird ein eigentlich 100 Prozent biologischer Kreislauf maßgeblich gestört, denn auch aus „kompostierbaren“ Plastiktüten wird kein Qualitätskompost.

 

Erstmalig realisieren Abfallwirtschaftsbetriebe aus ganz Norddeutschland gemeinsam eine große Informations- und Aufklärungskampagne, um die Plastiktüte und die „kompostierbare Plastiktüte“ aus den Biotonnen zu verbannen. Am 20. April 2018 fiel der große Startschuss. Neben der Abfallwirtschaft Schaumburg (aws) starteten 22 weitere Betriebe aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern gleichzeitig die überregionale Kampagne. Mittlerweile beteiligen sich deutschlandweit 41 kommunale Entsorgungsbetriebe an der Kampagne. Die neuen Teilnehmer kommen aus den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Hessen, Baden-Württemberg sowie Nordrhein-Westfalen und die Nachfrage wächst tagtäglich.


#wirfuerbio wird seitens der Politik durch die jeweiligen Umweltminister unterstützt – das sind Jens Kerstan für Hamburg, der niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies und Jan Philipp Albrecht für Schleswig-Holstein.

 

Nicht nur die herkömmliche Plastiktüte besteht aus Kunststoff, auch die sogenannten „kompostierbare Plastiktüten“ dürfen neben Maisstärke auch Kunststoff enthalten, der sich zwar biologisch zersetzt, der aber innerhalb des Produktionsprozesses unserer Anlagen nicht vollständig biologisch abgebaut wird. Diese Tüten erfüllen die Euro-Norm, wenn sich nach 12 Wochen 90% der Tüte in Teile zersetzt hat, die kleiner als 2 Millimeter sind und wenn nach 6 Monaten 90% der Tüte biologisch abgebaut sind. Diese Zeiten überschreiten aber deutlich die Produktionszeiten im Biokompostwerk Wiehagen in Niedernwöhren. In der Sortierung im Vorfeld der Kompostierung sind diese Tüten außerdem nicht von konventionellen Plastiktüten zu unterscheiden.

 

Das Problem mit Plastik im Bioabfall: In Mikroplastik zerfallen, können die Bestandteile nicht mehr aus dem Rohkompost getrennt werden und landen so auf den Äckern, werden ins Grundwasser gespült und gelangen damit unweigerlich in unsere Nahrungskette. Um diesen Prozess weitgehend zu verhindern, wird der Schaumburger Bioabfall vor der Kompostierung im Biokompostwerk Wiehagen aktuell aufwendig vorsortiert.

 

Unter dem Motto  - #wirfuerbio – Biomüll kann mehr - bündeln wir nun unsere Kräfte und wollen gemeinsam die Verunreinigung des Bioabfalls minimieren, um die Verarbeitung zu Qualitätskompost deutlich zu erleichtern. Unser großes Ziel ist die nachhaltige Verwertung von Bioabfällen zu Kompost, denn davon haben wir alle etwas: ökonomisch und ökologisch.

 

Machen Sie mit und trennen Sie sich von Ihrer Plastiktüte. Kein Plastik in die Biotonne!

 

Mehr Informationen zu diesem Thema unter: #wirfuerbio.de und facebook.com/wirfuerbio.de.

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